
Der schweizer Kanton Appenzell Ausserrhoden erhält eine alte Silvestertradition
Der Brauch feiert die Jahreswende einmal nach dem aktuellen gregorianischen Kalender und einmal nach dem alten julianischen Kalender. Am 31. Dezember und am 13. Januar (Alter Silvester) ziehen die Silvesterkläuse mit ihren Schellen in Schuppeln (kleinen Gruppen) singend und «zauernd» (ein Naturjodel) von Haus zu Haus, um ein gutes Jahr zu wünschen. Falls der 31. Dezember oder der 13. Januar auf einen Sonntag fällt, pflegen die Silvesterkläuse bereits am Samstag ihr Brauchtum.
In den Orten Urnäsch, Schwellbrunn, Hundwil, Waldstatt und Stein wird das Silvesterchlausen noch intensiv gepflegt.
Heute geht man davon aus, dass das Chlausen nicht einen heidnischen Ursprung hat, sondern auf einen spätmittelalterlichen Brauch der Klosterschüler zurückgeht.
Im 15. Jahrhundert scheint das Treiben immer wilder und fasnächtlicher geworden zu sein und passte der Kirche nicht mehr in den Advent. Im Kanton Appenzell Innerrhoden wurde das Chlausen laut dem Mandantenbuch von 1776 bis 1808 mit 5 Talern Busse bestraft, was wohl dazu führte, dass der Brauch nur im Kanton Appenzell Ausserrhoden erhalten blieb.